the Art of Voice
Katrin Weber und Band

Katrin Weber, vocals
Thiemo Kirberg, guitar
Karol Hodas, bass
Alfred Bäck, drums

Man kann über die Frau an der Bar singen, die übrig bleibt. Oder aber ein Lied texten, das wie eine Speisekarte daher kommt. Beides passt zusammen. Beides passt zu Katrin Weber.
(OÖN, Reinhold Gruber)

Katrin Weber und Band
Katrin Weber und Band

Die in Wien lebende Sängerin und Komponistin liebt die Vielfalt.
Nur Niveau muss es haben. Dieser selbst auferlegten Vorgabe ist Weber mit ihrem Trio schon in der jüngeren Vergangenheit gerecht worden.
Dieses Ziel erreicht sie auch ganz locker im Zusammenspiel mit ihrer swingenden Rhythmusgruppe, die sich hier bei The Art of Voice präsentieren.
Ihr Konzertprogramm lebt von der Güte, der Qualität, aber auch vom geringen Einsatz musikalischer Mittel.
Zu hören sind Jazzsongs, die sich des Originals zwar bedienen, aber durch eine andere Sichtweise überraschende Wendungen nehmen, im selbst bekannt Erscheinenden das Neue freilegen. Dazu kommen pfiffige Liedtexte wie das eingangs erwähnte „Gefüllte Zucchini“, das dem Zuhörer ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert.

Im Wechselspiel zwischen deutscher und englischer Sprache, im stilistisch weit gefassten Feld von Jazz bis brasilianischem Bossa Nova erspielen sich Katrin Weber und ihre Band einen ganz eigenen musikalischen Kosmos. Einfühlsame Momente findet man viele. Aber es gibt auch diese mitreißenden Momente und viel Improvisation.

Vorstadt.Kino.Währing
KOPFSTAND

Spielfilm:
KOPFSTAND
R.: Ernst Josef Lauscher, AT 1981, 102 Min.
mit Christoph Walz, Ingrid Burkhard, Elisabeth Epp, Pavel Landovsky, Alfed Solm, Krista Posch, Heinz Petters, u.a.

KOPFSTAND
KOPFSTAND

Waltz im zarten Alter von 24 Jahren. Ein schöner, schwarzweißer Film, wie um ihn herum gebaut: Er spielt einen verschlossenen Außenseiter, dem eine Vaterfigur fehlt, dem seine freche Zunge und seine widerspenstige Haltung zum Verhängnis werden, der gar nicht weiß, wie ihm geschieht, und dennoch Anteil am Schicksal der anderen Patienten nimmt. «I hob doch nix», sagt er dem Chefpsychiater, aber in einer Nervenanstalt des Jahres 1980 nix zu haben, geht nicht. Und so kriegt er Pulver und Elektroschocks, damit er was hat. Disziplin und Ordnung gibt es hier nur auf Kosten gestörter Menschlichkeit, indes der sensible Held des später märchenhaft ausklingenden Message movies ein Stück weit auch an sich selbst scheitert.

Vorfilm:
ANLEITUNG NR.3 (Person M)
R.: Miriam Bajtala, AT 2001, 5 min

Anleitung Nr.3
Anleitung Nr.3

Im Bild ist auf weißem Grund ein schwarzes Fadenkreuz zu sehen. Eine Frau tritt ins Blickfeld und beginnt, sich um die eigene Achse zu drehen. Bis sie durch die Geschwindigkeit nach außen abdriftet, aus dem Bild hinaus. „Stellen Sie sich vor, es gäbe ein Zentrum.“

Text und Bild vom NARRENDATTEL Kunst- und Kulturverein, Wien zur Verfügung gestellt.

Vorstadt.Kino.Währing
AUSLÄNDER RAUS

Spielfilm:
AUSLÄNDER RAUS
Dokumentarfilm, R.: Paul Poet, AT 2002, 90 Min.
mit Luc Bondy, Daniel Cohn-Bendit, Sven Gächter, Katharina Gruber, Gregor Gysi, Carl Hegemann, Elfriede Jelinek, Helene Partik-Pablé, Peter Pilz, Christoph Schlingensief, u.a.

AUSLÄNDER RAUS
AUSLÄNDER RAUS

Christoph Schlingensief verwirklichte für eine Woche mitten im touristischen Zentrum von Wien eine Angstvision: Ein Abschiebecontainer für Asylanten, interaktiv beeinflussbar, rund um die Uhr beschallt mit rassistischen Ansprachen der FPÖ-Erfolgsfigur Jörg Haider und beklebt mit dessen fremdenfeindlichen Wahlplakaten. Tausende Passanten erregten sich vor Ort und wurden so zu Mitspielern in Schlingensiefs Inszenierung. Ein Scheinstück, das „das neue Europa“ aufwiegelte und das „schwarze EU-Schaf“ Österreich im Besonderen.
Im Rahmen der Wiener Festwochen ließ Christoph Schlingensief den Wohncontainer mit 12 Asylanten direkt vor die Oper stellen. Unter dem Motto „Ausländer raus!“ konnte täglich per Zuschauerabstimmung im Internet ein Bewohner „abgeschoben“ werden. In Form der damals vieldiskutierten medialen Perversion eines Überwachungs-Containers im Stile von „Big Brother“ sollte die Weltöffentlichkeit mit der global verstärkt auftauchenden neuen Rechts-Lastigkeit konfrontiert werden.

Vorfilm:
15 JAHRE UND KEINE ANTWORT
R.: Gita Ferlin, AT 2015, 7 min

15 JAHRE UND KEINE ANTWORT
15 JAHRE UND KEINE ANTWORT

Die erzählte Dauerangst vor einer Deportation und der biografische Stillstand entsprechen den beengenden Aufnahmen vom Lebensumfeld eines asylwerbenden jungen Mannes. Nach 15 Jahren des quälenden Abwartens sind nur die einfachsten, kleinsten und normalsten Wünsche geblieben: die nach einem menschenwürdigen Dasein, einer Existenz.

Text und Bild vom NARRENDATTEL Kunst- und Kulturverein, Wien zur Verfügung gestellt.

Vorstadt.Kino.Währing
CAPPUCCINO MELANGE

Spielfilm:
CAPPUCCINO MELANGE
R.: Paul Harather AT 1992, 90 Min.
mit Josef Hader, Alfred Dorfer, Enrica Maria Modugno, Gerlinde Prelog, Alexandra Haring, Milan Dor, u.a.

CAPPUCCINO MELANGE
CAPPUCCINO MELANGE

Manfred, ein junger, steirischer Bauer, ist auf dem Weg nach Wien – mit dem Traktor. Er ist auf der Suche nach 80.000 Schilling, mit denen der Autoverkäufer Toni verschwunden ist. Nach Wien möchte auch die attraktive Italienerin Gina. Manfred nimmt die Tramperin, die nach einem Streit mit ihrem Freund auf der Straße steht, ein Stück mit. In Wien treffen die beiden einander zufällig wieder: Er ist immer noch auf der Suche nach seinem Freund und dem Geld, sie ist auf der Suche nach ihrem Reisepass. Ein österreichisches Roadmovie mit babylonischen Sprachverwirrungen.

Vorfilm:
HAPPY END
R.: Peter Tscherkassky, AT 1996, 11 min

HAPPY END
HAPPY END

Happy-End ist eine Bearbeitung fremder Home movies aus den 60er und 70er Jahren. Die gewählten Ausschnitte aus vielen Stunden inszenierten Privatlebens von “Rudolf” und “Elfriede” kreisen um demonstratives Feiern, Alkoholtrinken, Tortenessen zu zweit. (P. Tscherkassky)

Text und Bild vom NARRENDATTEL Kunst- und Kulturverein, Wien zur Verfügung gestellt.

Vorstadt.Kino.Währing
KURZER PROZESS

Spielfilm:
KURZER PROZESS
R.: Michael Kehlmann, DE/AT 1967, 101 Min.
mit Helmut Qualtinger, Alexander Kerst, Otto Tausig, Walter Breuer, Gustl Weishappel, Bruni Löbel, Kurt Sowinetz, Walter Kohut, Hilde Berndt, Fritz Eckardt, u.a.

KURZER PROZESS
KURZER PROZESS

„Die Häuser san wie die Leut‘ – ka Gsicht. Der Architekt g’hört verhaftet und die Gemeinde erschlagen.“ (Helmut Qualtinger als „Inspektor“)
Kurzen Prozess macht man in einem oberösterreichischen Provinznest mit einem Polizisten, der in den Verdacht gerät, einen Raubüberfall begangen zu haben – er wird eingesperrt. Auch der „Herr Inspektor“, vor Jahren aus Wien in die Provinz strafversetzt, unternimmt nichts dagegen. Er passt sich der Weisung von oben an und rafft sich erst zum Ungehorsam auf, als eine Reihe von Morden geschieht. Michael Kehlmanns KURZER PROZESS gehört zu den wenigen wirklich sehenswerten österreichischen Filmen der 60er Jahre. „Der Reiz des Films liegt u.a. in der bösen Beobachtung kleinstädtischer Verhältnisse. Mühlstadt, der Schauplatz des Films, präsentiert dem Beobachter ein Panoptikum österreichischer Seelenzustände und Charaktertypen.“ (Alexander Horwath)

Vorfilm:
THE MERRY WIDOW
R.: Ernst Schmidt jr., AT 1977, 1 min

The Merry Widow
The Merry Widow

Durch Zeitraffereffekt (Einzelbildschaltung) wird die Veränderung eines mit einer Topfenmaske bedeckten Gesichtes von 30 Minuten auf 1 Minute komprimiert. (Ernst Schmidt jr.)

Text und Bild vom NARRENDATTEL Kunst- und Kulturverein, Wien zur Verfügung gestellt.

VIENNA JAZZ SERENADERS
Old Jazz mit Augenzwinkern

Am Samstag, 20.Oktober 2018 ab 19:30h
musizieren die VIENNA JAZZ SERENADERS im Währinger Konzertcafé Schmid Hansl
Eine einzigartige Gelegenheit: Bequem im Sessel sitzend genießt man angenehme Wohnzimmeratmosphäre. Fürs Ohr gibt es Old Jazz mit Augenzwinkern- melodischen Swing- Blues – Latin von „Somewhere over the Rainbow“ bis „Tiger Rag“ in amüsanten, sanft träumerischen bis temperamentvoll fetzigen Arrangements; für den Gaumen köstliche, kostengünstige Wienerische Schmankerln.

Besetzung: Jerry Pfister tp, Thomas Kukula cl, t-sax, Georg Greif p, Margit Schmidt b, Werner Flicker dr

Kein Pflichtobulus- Kommen und genießen!

Lesung mit musikalischer Begleitung:
Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung
Petra Hartlieb

Der Heilige Abend war für Petra Hartlieb lange Zeit einer der schönsten Tage im Jahr – bis sie Buchhändlerin wurde.
Nun beginnt Weihnachten für sie Anfang November. Gemeinsam mit Kollegin Eva stapelt und räumt sie einen ganzen Abend lang, bis das Wunder vollbracht ist und die Buchhandlung zu bersten scheint vor lauter Ware: Jeder Tisch, jedes Regal, jede noch so kleine freie Lücke ist gefüllt mit den Büchern fürs Weihnachtsgeschäft. Die Kunden können kommen. Sie kommen in Scharen – und oft genug in Panik. Sie stellen obskure Fragen, spielen lustiges Titelraten mit den Buchhändlerinnen, sind gehetzt, verzweifelt und manchmal auch einfach nur dankbar.
Viele Stammkunden sind mittlerweile auch zu guten Freunden geworden und bringen dringend benötigte Nahrung, Hilfe in jeder Form sowie gute Laune vorbei. Und so hat die schrecklichste Zeit des Jahres auch schöne Momente. Der allerschönste Tag ist für Petra Hartlieb aber immer noch der eine: der 24. Dezember – denn da gehen spätestens um 13.00 Uhr die Lichter in der Buchhandlung aus und alles ist endlich vorbei. Für ein Jahr.

Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung, Petra Hartlieb

Petra Hartlieb
Weihnachten in der wundervollen Buchhandlung
Lesung mit musikalischer Begleitung von Kurt Gold

Vorstadt.Kino.Währing
MURER – ANATOMIE EINES PROZESSES

Spielfilm:
MURER – ANATOMIE EINES PROZESSES
R.: Christian Frosch AT/LU 2018, 137 Min.
mit Alexander E. Fennon, Karl Fischer, Roland Jaeger, Mathias Forberg, Karl Markovics, u.a.

MURER – ANATOMIE EINES PROZESSES

„MURER – Anatomie eines Prozesses“ rekonstruiert, basierend auf den originalen Gerichtsprotokollen, den Prozess gegen den bestens beleumundeten Franz Murer.
Die Bewohner des Ghettos von Vilnius gaben ihm den Beinamen „Der Schlächter von Wilna“. Nur 600 von 80.000 Juden überlebten die dortige NS Herrschaft. Das Gerichtsverfahren, zu dem Überlebende aus der ganzen Welt anreisten, deren Zeugenaussagen kaum Zweifel an Murers Schuld zuließen, zählt zu einem der größten Justizskandale der Zweiten Republik.
Mit seinem Film rollt Christian Frosch die Geschichte dieses lange vergessenen Schandurteils mit dokumentarisch genauem Blick auch für politische Details auf.

Vorfilm:
48 KÖPFE AUS DEM MERKUROV MUSEUM
(nach Kurt Kren)
R.: Anna Artaker, AT 2012, 4 Min.

48 KÖPFE AUS DEM MERKUROV MUSEUM

Totenmasken als ein außer- gewöhnliches »Archiv der Ge- sichter«, zumal die (vorwiegend männlichen) Vertreter aus Kultur und Politik sowohl für progressi- ve als auch totalitäre Tendenzen des Sowjetregimes stehen.

Text und Bild vom NARRENDATTEL Kunst- und Kulturverein, Wien zur Verfügung gestellt.

ALLES in BUTTER
Ein kulinarisch-literarisches Menü

KLEEBLATT. Das Lesetheater deckt den Tisch und serviert süße Pikanterien und deftige Gelage.

Erfahren sie mehr über nationale Speisegewohnheiten und interessante Rezepte, unter anderem von Wilhelm Busch, Hans Sachs, Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Nietzsche sowie durchaus ernst gemeinte Ratschlä- ge aus dem allerersten Dr. Oetker-Kochbuch von 1895. Stellen sie sich auf die Seite der Fleischesser oder der Vegetarier und versuchen sie mit Cy- rano de Bergerac eine völlig andere Form der genussreichen Ernährung ohne Fleisch, aber auch ohne Gemüse und Kohlehydrate. Wohl bekomm ́s!

Kabarettistisches, Kulinarisches,
Sentimentales, Ergreifendes,
Wienerisches, Unterhaltsames

Buchpräsentation: Und alle winkten Im Schatten der Autobahn
Ein Roman von Bruno Schernhammer

Buchpräsentation und Gespräch mit dem Zeithistoriker Bertram Petz
Moderation: Petra Hartlieb

Der Reichsautobahn-Mythos – Zwangsarbeit, Begeisterung, kontaminierte Landschaft

Bruno Schernhammer, Und alle winkten Im Schatten der Autobahn
Bruno Schernhammer, Und alle winkten
Im Schatten der Autobahn
ISBN: 978-3-901602-74-0

Bruno Schernhammer hat einen auf dem Studium der Fak- ten und eigener Erfahrung beruhenden Roman geschrieben. Die Fakten entfalten hier all ihre Energie, die Legenden um den Bau der Reichsautobahnen in der NS-Zeit und um deren Weiterführung in der Zeit danach ins richtige Licht zu rücken:
Geschildert wird die Begeisterung einer im österreichi- schen Ständestaat orientierungslosen Jugend für das kühne Aufbauwerk, das schwere, elende Leben und Sterben der polnischen und russischen Zwangsarbeiter, die archaisierende Ästhetik der Bauwerke und schließlich, im Brennspiegel eines Dorfes, die Nachkriegssituation, in der die nun heranwachsenden jungen Menschen auf eine Insel der Ahnungslosigkeit versetzt scheinen und sich erst mühsam aus der Verstrickung in eine Normalität, die keine ist, herausarbeiten müssen.

Der Autor

Bruno Schernhammer, copyright corn
Bruno Schernhammer, copyright corn

Bruno Schernhammer, geboren 1957, aufgewachsen in einem Tal an einer Autobahnbrücke in Oberösterreich, früh schon politisch aktiv, u.a. in der Anti-AKW-Bewegung. Abbruch des Studiums und Arbeit in der Stahlindustrie in Linz, in den 1980er Jahren Herausgeber der politischen Zeitschrift „Breitmaulfrosch“ und Betriebsrat in der Voest-Alpine. Studium der Philosophie und Soziologie in Wien; Systemischer Gestalt-Coach. Wissenschaftliche Publikationen und Politikberatung zu ausgrenzungsgefähr- deten Gruppen am Arbeitsmarkt und Arbeitszeitregimen.
„Sie hatten ihr weniges Gepäck, ihre Stoffsäcke, ab- geladen, waren ihrer Baracke zugeteilt worden, hatten die Sachen in den Kästen verstaut und wieder antreten müssen. Der Lagerführer verkündete, hier würden sie die nächsten Monate am Bau der Brücke und der Straße arbeiten, vielleicht auch länger. Bereits morgen würden sie ihren Arbeitsplätzen zugeteilt. Alles andere sei ihnen schon in Linz gesagt worden und sie hätten ja ihre Verträge unter- schrieben. Auch gestern waren sie angetreten, die letzten Nächte hatten sie in einem größeren Lager verbracht, der oberste Bauleiter war angekündigt gewesen, er wolle seine neuen Arbeiter sehen, hatte man ihnen beim Warten erklärt. Der oberste Bauleiter hatte geflucht, was solle er mit diesem Haufen von Heruntergekommenen anfangen, er brauche kräftige Arbeiter, nicht derart Unterernährte, ohne ordentliches Arbeitsgewand am Leib, er habe Arbeiter an- gefordert, und was schicke man ihm da.“