Montag, 12.10.2020 I 20:00 Uhr
#KlappeAuf-Clip: Scheiß Krieg – „Anna“ aus Reiseckers Reisen Gesäuse
Michael Reisecker, 1:40 Min.
Kurzfilm: O! FORTUNA! – work in progress I-IV, Karin Berger AT 2017, 12 Min.
O! Fortuna! handelt mit mitreißender Selbstironie von dem verordneten Wunsch danach, die beste Mutter zu sein, eine Mutter, die gut genug ist – obwohl sie ihren Beruf liebt und die Geldtasche nicht voll ist, um alle Wünsche der Tochter zu erfüllen.
Dokumentarfilm: UNTEN
R.: Djordje Čenić, Hermann Peseckas. AT 2016, 87 Min.
Der Dokumentarfilmer Djordje Čenić begibt sich auf eine autobiografische Zeitreise, die Mitte der Siebzigerjahre im jugoslawischen „Gastarbeitermilieu“ in Linz beginnt und ihn in sein kriegszerstörtes Heimatdorf im heutigen Kroatien führt. In teils absurd komischen, teils tragischen Episoden, die von kleinen Triumphen und großen Niederlagen, von Heimweh und Klassengegensätzen erzählen, gewährt uns Čenić tiefe Einblicke in seine Familiengeschichte und illustriert dabei den Spagat zwischen „oben“ und „unten“, der exemplarisch für Generationen von Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern steht.
Montag, 19.10.2020 I 20:00 Uhr
#KlappeAuf-Clip: Singer Riahi Bros. & Mana Neyestani, 0:36 Min.
Kurzfilm: MENSCH MASCHINE OR PUTTING PARTS TOGETHER, Adina Camhy, AT 2019, 8 Min.
Anstelle des gewünschten Synthesizers bekommt die Ich-Erzählerin eine Küchenmaschine zum Geschenk. Ratlos macht sich diese auf die Suche nach den möglichen Gründen dafür. Denn die Verwechslung wirft Fragen auf: Welche Identitäten und Genderkonstruktionen sind den Geräten eingeschrieben? In welcher Beziehung stehen Mensch und Maschine, Körper und Apparatur, das häusliche und das künstlerische Feld?
Spielfilm: MENSCHENFRAUEN
R.: VALIE EXPORT, AT 1979, 116 Min.
mit Reneé Felden, Maria Martina, Susanne Widl, Klaus Wildbolz u.a.; AT 1979, 116 Min.
Menschenfrauen ist ein Film, der die gewohnte lineare Erzähltechnik sprengt und verlässt. Er schildert die Beziehungen von Franz S. zu vier Frauen, zwischen denen er nach genauem Zeitplan hin und her pendelt. Doch seine Vorstellungen von einer modernen Ehe – zusammen mit mehreren Frauen zu leben und von diesen Frauen gleichzeitig auch Kinder zu haben – werden von den Frauen nicht akzeptiert. Sie beschließen, sich von Franz zu trennen und ihre Kinder alleine zu erziehen. Diese vier Frauen verbinden aber nicht nur das Verhältnis zu Franz, sondern auch zufällige Begegnungen in der Vergangenheit, Freundschaften in der Gegenwart und die Suche nach begehbaren Wegen in der Zukunft.
Der Film zeigt keine Lösungen. (Gary Indiana)
ENZI & WAWRA aus dem Provinzstaat im Kleinformat:
So manches Phänomen ist scheinbar immun gegen den Wandel der Zeit. Der Wiener ist heute genauso grantig wie damals, der Urlaub in Venedig ist immer noch mühsam.
Ein musikalischer Exkurs in die Konstanten der Wiener Seele.
In unserem aktuellen Programm ´Halbintellektuell´widmen wir uns den Werken von Kabarettlegenden wie Bronner, Qualtinger und Konsorten.
Beginn 20 Uhr
Einlass 19 Uhr
Eintritt: Freie Spende
Um Tischreservierung wird gebeten unter +43 1 4063658 oder www.schmidhansl.wien
HALEY JOHNSEN ist eine Künstlerin, die man nicht verpassen darf. Mit einer einzigartigen Stimme, Gusto und ihrer faszinierenden Präsenz auf der Bühne ist sie eine der originellste Newcomerin aus Portland, Oregon. Ihr Sound ist mächtig und perkussiv mit makellos handgemachten Texten einer Starken Frau mit einem leidenschaftlichen, aber unzerbrechlichen Herzen.
Ticket hier https://zen.eventjet.at/shop/event/15276
esmeraldas taxi fährt wieder im cafe schmidhansl vor!
im gepäck: chansons, schlager, lieder und eigene songs
steigen sie ein! wir nehmen sie bestimmt mit!
astrid walenta / stimme, ukulele
michi scheed / gitarre, stimme
emily smejkal / kontrabaß, stimme
Regie: Florian Weigensamer, Christian Krönes / 2018
Der Dokumentarfilm „Welcome to Sodom“ lässt die Zuschauer hinter die Kulissen von Europas größter Müllhalde mitten in Afrika blicken und portraitiert die Verlierer der digitalen Revolution. Dabei stehen nicht die Mechanismen des illegalen Elektroschrotthandels im Vordergrund, sondern die Lebensumstände und Schicksale von Menschen, die am untersten Ende der globalen Wertschöpfungskette stehen. Die Müllhalde von Agbogbloshie wird höchstwahrscheinlich auch letzte Destination für die Tablets, Smartphones und Computer sein, die wir morgen kaufen.
Einlass: 19:00 Uhr, Filmbeginn: 19:30 Uhr
Regie: Sabine Derflinger / 2019
Sabine Derflinger setzt Johanna Dohnal, der ersten Frauenministerin Österreichs, ein Denkmal und schafft damit eine Identifikationsfigur für heutige und nachkommende Generationen. Frauenministerin Johanna Dohnal, die sich aus armen Verhältnissen, als „Selfmadewoman“ zur Spitzenpolitikerin hochgearbeitet hat, ist man nach ihrer unfreiwilligen Ablöse 1995 losgeworden. Sie war Sand im Getriebe und unbequem. Voraussetzung für ihre Demontage war der konservative Backlash in den 1990er Jahren, und die Männer in der eigenen Partei, die diesem Backlash Tribut zollten.
Einlass: 18:30 Uhr, Filmbeginn: 19:00 Uhr
Regie: Florian Opitz / 2018
Wir wissen um die Endlichkeit der Natur und sind dennoch wie besessen vom Wirtschaftswachstum. Warum treiben wir das Wachstum immer weiter, obwohl wir wissen, dass man auf unserem Planeten nicht unendlich wachsen kann? Der Film macht begreifbar, warum alles so weiter geht wie gehabt. Er zeigt die Welt aus der Perspektive von Menschen, die von den Möglichkeiten des Kapitalismus fasziniert sind, beleuchtet bisher verborgen gebliebene Zusammenhänge und legt die selbstzerstörerischen
Zwänge des Systems offen – einem System, an dem wir alle teilhaben.
Einlass: 18:30 Uhr, Filmbeginn: 19:00 Uhr
Kurzfilm: Circular Inscription, Lukas Marxt, AT/DE 2016, 7 Min.
Ein weißes Auto rollt, scheinbar fahrerlos, ins Bild und beginnt inmitten des ausgetrockneten Sees exzentrische Runden zu drehen.
Spielfilm: SCORPIO, DER KILLER
R.: Michael Winner, US 1972, 114 Min., OmU
mit Burt Lancester, Alain Delon, Paul Scofield, u.a.
Sein Handwerk hat der französische Killer Scorpio von dem CIA-Agenten Cross erlernt. Doch als Cross verdächtigt wird, für die sowjetische Seite zu arbeiten, soll Scorpio seinen Lehrmeister liquidieren. Der flieht nach Wien… Michael Winner („Ein Mann sieht rot“) drehte einen verwickelten Reißer, dessen Action-Höhepunkt die Verfolgungsjagd auf einer Großbaustelle am Wiener Karlsplatz darstellt.
„Scorpio“ steht in der bewährten Tradition von Martin Ritts „Der Spion, der aus der Kälte kam„: Kein Gut oder Böse mehr, sondern lauter amoralische Charaktere, die sich gegenseitig ans Leder wollen. Der Thriller, den Michael Winner inszenierte, ist besonders um Glaubwürdigkeit bemüht und zeigt den Spionagedienst als skrupelloses Politgeschäft. Zehn Jahre nach ihrem gemeinsamen Auftritt in Luchino Viscontis Gesellschaftsporträt „Der Leopard“ überzeugen hier Burt Lancaster und Alain Delon als Cross/Scorpio.
Kurzfilm: Kunst und Revolution, Ernst Schmidt Jr., AT 1968, 2 Min.
Dokumentation über die berühmte Aktion („Uni-Ferkelei“), die zu einem Schwurgerichtsprozess (6 Monate für Brus, 1 Monat für Muehl; 2 Monate Untersuchungshaft für Brus, Muehl, Wiener, der freigesprochen wurde) und einer monatelangen Hetzkampagne in den österreichischen Massenmedien gegen den Wiener Aktionismus führte. (Schmidt jr)
Drama/Groteske: OBSZÖN – DER FALL PETER HERZL
R.: Hans-Christof Stenzel, AT/BRD 1981, 93 Min.
mit Volker Spengler, Lydia Kreibohm, Karina Fallenstein, Heinz Schubert, Hanno Pöschl, Monika Bleibtreu, Udo Proksch, u.a.
“Kusch, Čevapčiči! Wir haben hier Europapreise!“ Hanno Pöschl als Zuhälter Joe lässt nix anbrennen. Die beste Katz’ im Stall darf mittags in der Gastarbeiterbaracke eine Zusatzschicht Ficki-Ficki schieben. In Wirklichkeit grantelt er, weil die Kathi nicht mehr auftaucht, weil’s einen Piefkinesen, Jude und Kommunist obendrein, bei sich im Gemeindebau unter- und einischlupfen lässt. Einer, der Terrorist sein soll. Und bald schon, bald fällt ein Sonderkommando über den Karl-Marx-Hof her. Der wahlwienernde deutsche Regie-Irre Stenzel war das wildeste Kind des österreichischen Kinos. Mit OBSZÖN schuf er quasi EXIT Teil 2, eine schmissig zotige Polit-Thriller-Satire gegen RAF-Paranoia, Bigotterie und Heimatbündlertum. (Paul Poet)